Absolutschwelle – Ausstellung von Werken der Malerin Vera Hilger

Corona-bedingt findet die Vernissage mit begrenzter Teilnahmezahl statt.

Anmeldung unter info@kunstverein-nw.de   Alle Besucher*innen werden gebeten, Schutzmasken mitzubringen. Falls wegen aktualisierter Richtlinien zur Corona-Prävention die Vernissage oder die Ausstellung nicht stattfinden können, werden die Angemeldeten und die Presse rechtzeitig benachrichtigt.

„Eine ´Absolutschwelle` nennt man in der Psychologie die geringste Intensität eines Reizes, die zu einer berichtbaren Wahrnehmung beim Beobachter führt. Es ist das Minimum an physikalischer Energie, die eben noch eine sensorische Erfahrung hervorruft. In der Sinnesphysiologie wird diese sensorische Schwelle auch als Reizschwelle bezeichnet.“

Dieses Thema betitelt unsere aktuelle Ausstellung der Malerin Vera Hilger. Im folgenden Interview erklärt sie uns, wie die Absolutschwelle ihre Werke widerspiegelt und so zum Thema ihrer Ausstellung wurde.

o.T.,  Öl/Tempera auf Holz, 50 x 50 cm, 2021
o.T., Öl/Tempera auf Holz, 50 x 50 cm, 2021

„Absolutschwelle – Geringste Intensität des Reizes“ – Und welcher Zusammenhang besteht mit Ihrer Malerei?
„Genauso, wie man die Flamme der Kerze in 50 km Entfernung noch schwach sehen kann“, erwidert sie, „sind die Spuren verlorener Bilder auf der Leinwand im endgültigen Bild sichtbar, aber nur wie ein Reiz, der so gerade noch wahrgenommen werden kann. Die Bilder spielen mit dem Auge und den Assoziationen, indem sie Spuren und Überlagerungen aus vielen malerischen Schichten zeigen. So entsteht Komplexität aus diesen soeben noch wahrnehmbaren Spuren, die sich zu einer Art nicht ganz zu fassendem Subtext verdichten, dem vom Betrachter – je nach seiner Interpretation – eine Bedeutung zugeschrieben wird.

 

o.T.,  Öl/Tempera auf Leinwand, 150 x 140 cm, 2021
o.T., Öl/Tempera auf Leinwand, 150 x 140 cm, 2021

Wie verläuft dabei der Malprozess?
„Tempera hat sich für mich als das am besten geeignete Malmaterial herausgestellt, weil es am flexibelsten ist. Je nach Mischung sind sowohl Strukturen und pastoser Auftrag als auch Lasuren wie in der Ölmalerei möglich, ohne dass das Bild gleich dicht und fettig wird. Ich folge in der Malerei eher einem inneren Bild von einem Zustand, den ich perfekt finde, als dass ich vorher schon wüsste, wie das Bild aussieht. Wer in die Wolken guckt, schreibt selbst der Wolke die Bedeutung zu, und genau so soll in meinen Bildern die Deutung dem Betrachter/ der Betrachterin überlassen bleiben.“

Vera Hilger lebt und arbeitet in Aachen, wo sie von 1991 bis 1993 an der RWTH Philosophie studierte. Von 1993 bis 1997 studierte sie Malerei an der Kunstakademie Maastricht. 2007 war sie als Artist in Residence in Berlin Stipendiatin der Stiftung Starke. Aktuell ist sie Stipendiatin der Stiftung Kunstfonds. Bundesweit war und ist sie auf vielen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen vertreten. Darüber hinaus präsentiert sie ihre Werke auch in internationalen Galerien und Museen, vor allem in den Niederlanden und Belgien.

Zu ihrer Ausstellung im Kunstverein Neustadt an der Weinstraße erscheint ein Katalog.

Ausstellungsdauer: Freitag, 23. April bis Sonntag, 9. Mai 2021

Vernissage: 23. April, 19 Uhr, Villa Böhm, Begrüßung Dr. Katharina Dück, 2. Vorsitzende des Neustadter Kunstvereins e.V.

Öffnungszeiten der Ausstellung: Do und Fr: 15 bis 18 Uhr; Sa und So: 13 bis 18 Uhr

Weitere Informationen: https://www.verahilger.de

 

o.T. 270 x 360 cm, Öl/Tempera auf Leinwand, 2018