Galerie ASPEKT: „Menschen(s)kinder“

Seit Sonntag den 25.05.2014 um 11.00 läuft in der Galerie ASPEKT die Themen-Ausstellung „MENSCHEN(S)KINDER“ – über das unerschöpfliche Thema „Mensch“, „Kind“ und „Heranwachsende“. In fünf künstlerischen Positionen werden völlig unterschiedliche Sichtweisen auf den Menschen präsentiert. Finissage ist am So., den 25.05. – 22.06.2014.

 

Jiyun Cheon, mit großformatigen, hyperrealistischen Acrylmalereien vertreten, wurde 1981 in Südkorea geboren. Dort hatte sie ein Designstudium absolviert, bevor sie nach Europa kam. Seit fünf Jahren lebt lebt die junge Künstlerin in München und studiert dort Malerei an der Akademie der Bildenden Künste. Die vielversprechende Künstlerin stellte bereits in mehreren Galerien aus.

Die Künstlerin thematisiert die schwierige Phase zwischen Kindheit und Erwachsen-Sein. Der Wechsel der Identität, den Übergang zwischen Unschuld und Erfahrung, der Verlust der noch bestehenden Naivität. Sie schöpft dabei aus realen Geschichten junger Mädchen. Ihre Modelle verhüllen sich spielerisch-verschämt in einer Folie, sind auf scheue Weise neugierig oder in sich gekehrt.

Jiyun Cheon - Girl eats girl (2013)
Jiyun Cheon – Girl eats girl (2013)

 

Michael Pickl, mit Holzplastiken von 20 cm bis Lebensgröße vertreten, wurde 1971 wurde in Kastl bei Nürnberg geboren. Nach einer fundierten Ausbildung zum Holzbildhauer in Oberammergau, studierte er freie Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seit 2005 ist er in Kastl frei schaffend tätig. Rege Ausstellungstätigkeit begleitet sein Schaffen.

Der Künstler zeigt in seinen flott-expressiv aus dem Holz gehauenen, bemalten Menschen-Figuren meist Frauen und Kinder in einem still-heiteren, träumerischen Moment. Sie genießen das Hier und Jetzt, sind ganz sie selbst, ohne jeglichen Narzissmus. Seine Kinder zeigen sich oft in fröhlich-witziger, ungekünstelter Pose. Sensibel wird die innere Bewegung bei äußerer Ruhe durch den Wechsel von grober und feiner Bearbeitung des Holzes in berührender Weise zum Ausdruck gebracht.

Michael Pickl - Goldhände (2013)
Michael Pickl – Goldhände (2013)

 

Eine scharfe Gegenposition hierzu bildet Juliane Jüttner, vertreten mit Skulpturen aus Polymergips und übermalten Fotoprints. Die Künstlerin wurde 1972 in Wernigerode geboren, studierte nach zwei Auslands-Semestern in New York Freie Kunst in Braunschweig, wo sie auch als Lehrbeauftragte arbeitet. Viele Stipendien, Auszeichnungen und Ausstellungen, begleiteten bisher ihre Karriere. Sie lebt heute in Quedlinburg.

Süße“ kleine Putten-Figuren aus dem Barock treiben unter hehren Titeln aus der Kunstgeschichte, wie „Werke der Barmherzigkeit“ oder „Götterfunke“, ihren kindlich-ungezähmten Schabernack. Typisch menschliche und allzu menschliche Verhaltensweisen zeigen sich hier und irritieren den Betrachter. Rousseaus´ Menschenbild des „guten Menschen“ – eher Fehlanzeige. Alte Familienfotos überzeichnet die Künstlerin mit gefälliger, aber doch spitzer Feder: Das Sonntags-Idyll eines Familienausfluges wird mit kleinen „Engelchen“ (wie wir kleine Kinder in romantischer Begeisterung oft nennen) ergänzt, die boshaft kleine Dramen ausagieren.

 

Die Neustädter Künstlerin Alena Steinlechner präsentieren wir mit Acrylmalereien und lavierten Tuschezeichnungen. Geboren 1978 in Brünn in Tschechien, absolvierte Alena Steinlechner ein Modedesign-Studium in Tschechien, verbunden mit intensivem Figurstudium. Seit 2001 lebt die Künstlerin in Deutschland.

Ihre Menschenfiguren erleben, anders als bei Juliane Jüttner, heitere, meist harmonische Momente: Vor allem den Reiz und Charme von Kindern fängt die Künstlerin treffsicher, berührend, aber nicht kitschig ein – Ihre positive Sicht ist geistesverwandt mit der Michael Pickls. Sie thematisiert die menschliche Kommunikation und fängt die Atmosphäre eines bestimmten Momentes ein. Beides wird von der Künstlerin farblich sichtbar gemacht und intensiviert: Geschickt spielt sie mit Komplementärkontrasten, verbindet und trennt so Menschengruppen durch Farbgebung.

 

Laura Eckert, vertreten mit einer Frauenbüste, wurde 1983 in Trier geboren. Sie  Freie Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design in Halle / Saale. Seitdem erhielt sie einige Förderungen und Förderpreise und führte einige Ausstellungen im In- und Ausland durch.

Anders als in den Werken der anderen ausgestellten Künstler – wird hier ein philosophischer Gedanke verbildlicht: Die Frage nach der Freiheit überhaupt „Mensch“ zu sein, erwachsen, selbstbestimmt zu sein – vor jeder Frage nach kindlicher (Un-)Schuld. Im denkenden Verharren, sucht die Figur ihren freien, eigenen Standpunkt, was ihr einen vergeistigten, gelassenen Blick verleiht.