Monat: Dezember 2011

Aktuelle Ausstellung in der Saalbaugalerie 2012

Wechsel in der Neustadter Saalbaugalerie

24 „Aktive“ des Kunstvereins Neustadt/Weinstraße geben Einblick in ihr künstlerisches Schaffen

Rechtzeitig zum Neujahrsempfang der Stadt Neustadt/Weinstraße am 11. Januar 2012 präsentieren 24 Künstlerinnen und Künstler des Neustadter Kunstvereins zusammen mit vier Gastkünstlern neue Arbeiten in der Saalbau-Galerie.

Im Saalbau, Neustadts Kongress-, Kultur- und Veranstaltungszentrum, unmittelbar am Hauptbahnhof gelegen, veranstaltet der Neustadter Kunstverein e.V. eine Dauerausstellung mit wechselnden Präsentationen (geöffnet zu den Öffnungszeiten des Saalbaus). Auch die neue Ausstellung in den weitläufigen Räumen, die sich über drei Stockwerke ziehen, vermittelt einen guten Einblick in das kreative Schaffen der aktiven Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins. Nicht zuletzt dient sie auch als Kontaktbörse für alle Kunstinteressierten, die sich näher mit den ausgestellten Werken befassen möchten, den direkten Kontakt zu den „Machern“ suchen oder auch Werke kaufen möchten.

Janine Bender: Die Treibenden Foto: Gerhard Lämmlin
Janine Bender: Die Treibenden Foto: Gerhard Lämmlin

Gestartet wurde diese Initiative von dem Neustadter Künstler und Kunstvereinsmitglied Norbert Mayer, der diese Ausstellungsmöglichkeit in Verbindung mit der Stadt durch großen persönlichen Einsatz schuf. Die aktiven Künstler haben so eine ganzjährige Ausstellungsmöglichkeit in einem repräsentativen und stark frequentierten Ambiente, die Stadt erhält in Gegenleistung die „Visitenkarte“ eines künstlerisch gestalteten Foyers und attraktiver Treppenaufgänge. Seit Dezember 2010 hat Kunstvereinsmitglied und Künstler Gerhard Lämmlin die Organisation und Leitung der Saalbau-Galerie übernommen.

In die Ausstellung integriert sind erstmals Arbeiten von vier Künstlern, die zum Internationalen Malersymposium in der Villa Böhm eingeladen waren. Ausgestellt sind Werke von Alicia Ibarra, Hermann Kremsmayer, Diego Vallejo Pierna und Radoslav Tadic.

Anne Janoschka "Schale" Foto: Gerhard Lämmlin
Anne Janoschka "Schale" Foto: Gerhard Lämmlin

 Die Galerie im Saalbau

 

Dominik Schmitt: „Selbstgeburt“

Mit seinem Beitrag „Die Heilung“ für die Ausstellung des Neustadter Kunstvereins „Junge Künstler in der Villa“ begeisterte Dominik Schmitt 2010 das Publikum ebenso wie die Jury. Jetzt löst er den Ersten Preis des Nachwuchswettbewerbs ein und präsentiert seine Arbeiten vom 24. Februar bis  11. März 2012 in einer großen, vom Kunstverein Neustadt ausgerichteten Einzelausstellung in der Villa Böhm.

Dominik Schmitt, das künstlerische Multitalent, ist in der Malerei, Zeichnung und Plastik ebenso zu Hause wie in Film, Lyrik und Musik. „Kunst“, sagt er, „ist eine Art Sprache, in der der Künstler etwas Inneres, also einen Eindruck oder eine Emotion auf eine Leinwand ´übersetzt`. Ich habe mich für die Emotionen, die nur mich selbst betreffen, entschieden, um somit eine möglichst ehrliche und nicht durch Medien oder vermitteltes Wissen verfälschte Art und Weise der Kunst zu machen.“

Auf einen bestimmten Stil lässt er sich dabei nicht festlegen: „Man würde jedoch angesichts der vielen bereits benannten Strömungen vielleicht sagen, dass es eine Art intuitiver Symbolischer Subjektivrealismus ist. Für Andere surreal in der Thematik, trotzdem ein klarer Realismus.“ Die Tiere symbolisieren dabei sowohl  Emotionen als auch Menschen seines Umfelds. „Mein eigener Körper tritt manchmal, des Kontextes wegen, in den Kompositionen auf, um meinen eigenen Standpunkt in einer Situation darzustellen.“

Dominik Schmitt - " Pferdinand" 2011
Dominik Schmitt - " Pferdinand" 2011

Alle in Neustadt gezeigten Bilder sind Mischtechniken – kollagierte Untergründe auf Leinwand, wobei die Maße von DIN A4- Formaten bis zu 2 auf 2,70 Meter große Leinwände reichen. Daneben sind auch lebensgroße Plastiken und „kleinere Überraschungen“, wie Schmitt sagt, zu sehen.

Der Künstler, 1983 in Neustadt/Weinstraße geboren, wohnt heute in Landau und leitet neben dem Studium auch Kunstkurse und Arbeitsgemeinschaften an Schulen. Schon als Zehnjähriger gewann er den ersten Kunstpreis, war als  Dreizehnjähriger Sieger der Kinder-Kunstolympiade Neustadt/W. und wurde mittlerweile mit zehn weiteren Preisen ausgezeichnet, darunter beispielsweise das Heinrich-von-Zügel-Stipendium für Malerei der Stadt Wörth (2009), der Förderpreis der Pfälzer Kunstfreunde – Herrenhof e.V. (2009), der regionale Förderpreis für Filmkunst Landau (2010), der European Award for Pop Surrealism and Urban Art München (2010) und der Rainer-Maria-Rilke-Jugendkulturpreis für Lyrik und Bildende Kunst Leipzig (2011).

Ebenso umfangreich ist sein Ausstellungsverzeichnis. Ihren Anfang nahmen die – mittlerweile fast 50 – Gruppen- und Einzelausstellungen 2002 in der Lambrechter Fabrikhalle Haas. Schmitt ist dabei häufig auch mit Livepaintings vertreten, wie beim Karlsruher „Kavantgarde“-Festival 2010, oder mit Filmbeiträgen, wie beim Landauer Lameko Kurzfilmfestival 2011 und beim Internationalen Kurzfilmfestival im Istanbuler Museum of Modern Art im  April 2012. Sein großformatiges Bild „Hasenkutsche“ von 2010 ist seit kurzem übrigens auch in der Saalbau-Galerie des Neustadter Kunstvereins zu sehen.

Dominik vor dem Bild - "Spiegelgeburt" 2009
Dominik vor dem Bild - "Spiegelgeburt" 2009

Vernissage:
Herzlich lädt der Kunstverein Neustadt zur Vernissage am Freitag, dem 24. Februar  2012, um 19.00 Uhr in die Villa Böhm/Neustadt an der Weinstraße ein (Maximilianstr. 25/ Villenstr. 16b). Der Künstler ist anwesend.

Begrüßung: Wolfgang Glass, Vorsitzender des Kunstvereins Neustadt an der Weinstraße e.V.
Laudatio
: Björn Hayer, Freier Feuilletonjournalist “Die Welt”

Ausstellungsdauer:
24.02. – 11.03.2012

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Donnerstag und Freitag: 15.00 – 18.00 Uhr; Samstag und Sonntag: 11.00 – 13.00 Uhr,
15.00 – 18.00 Uhr

Bernd Zimmer

HOLZSCHNITT.MALEREI

Portrait Bernd Zimmer

Reflexion.Treppe

Mit figurativer Malerei bekämpfte er als Junger Wilder die in den
Achtzigerjahren vorherrschende Abstraktion. Dann entdeckte Bernd Zimmer Kraft und Tiefe der Natur. Seither widmet er sich den Themen Wüste, Kosmos, Meer, Himmel und Wald  als Konzentrate
n unberührter Landschaft. Vom 18. November bis 18. Dezember 2011 zeigt der Kunstverein Neustadt an der Weinstraße in enger Zusammenarbeit mit der Galerie Winter, Wiesbaden, die Ausstellung „Bernd Zimmer –  HOLZSCHNITT. MALEREI“, zu deren Eröffnung der Künstler auch anreist.

International bekannt wurde Bernd Zimmer nicht zuletzt als Vertreter der sogenannten „Heftigen Malerei“, die in den späten Siebzigerjahren von Berlin aus die Kunstszene eroberte. Innerhalb seiner Generation nimmt er als Landschaftsmaler eine Sonderstellung ein. Nach der Lehre als Verlagsbuchhändler und einem Studium der Philosophie und der Religionswissenschaften entdeckte er 1975 während einer Mexiko-Reise die Malerei der Muralisten Diego Riviera und José Clemente Orozco. In den USA beeindruckte ihn Clyfford Still als Vertreter des abstrakten Expressionismus.

Bernd Zimmers Thema ist Naturraum als elementares Erlebnis. Mit expressivem, deutlich erkennbarem Pinselstrich malt er Landschaften, ergründet dabei Gesetzmäßigkeiten natürlicher Vorgänge – bezogen auf Licht, Farbe und Raum – und macht diese sichtbar.

Schon seit Beginn der Achtzigerjahre wenden sich zahllose Künstler ganz unterschiedlicher Stilrichtungen wieder der alten Technik des Holzschnitts zu. Der 1948 geborene Bernd Zimmer zählt zu den herausragenden Vertretern dieses druckgraphischen Mediums. Er hat vorurteilslos, mit unverstelltem Blick auf Traditionen und in Auseinandersetzung mit ihnen seinen eigenen Standort gefunden, den Holzschnitt zu neuer bildnerischer Form weiterentwickelt und neben der Malerei auch in dieser Technik seit 1985 eine ganz persönliche Ausdruckform gefunden.

Im Mittelpunkt der  Neustadter Ausstellung stehen Arbeiten aus den Serien Wüste, Cosmos und Spiegelung. Wüsten haben immer wieder alle diejenigen magisch angezogen, die auf der Suche nach den Ursprüngen sind. Die Leinwände zum Thema Wüste entstanden nach einer Namibia-Reise im Jahr 1998. Es sind sehr reduzierte Bilder an Rand der Abstraktion, die eine meditative Ausstrahlung haben.

Die Cosmos-Bilder – Arbeiten voller Energie und Spannung –  sind inspiriert von den Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft und offenbaren einen Einblick in das Schauspiel kosmischer Ereignisse. Zeit, Raum und unendliche  Weite richten unsere Gedanken auf Schöpfung, Geburt, Leben und Tod.

Im Anschluss an die Cosmos-Serie  hat Bernd Zimmer seit 2007 in seinem neuen Atelier in Brandenburg gearbeitet. Dort entstand eine neue Bildreihe mit dem Titel „Reflexionen“, in der sich Waldstücke und dichter Pflanzenwuchs in Variationen, Brüchen und Doppelbildern in Wasserflächen spiegeln. Mit malerischer Souveränität in der Behandlung der Farbe erkundet er die Möglichkeit der figurativen Malerei.

Im März 2011 erschien das Werkverzeichnis Bernd Zimmers, das seine Bilder auf Leinwand von 1976 – 2010 dokumentiert. Mit ca. 2.200 Arbeiten und ebenso vielen Abbildungen, wissenschaftlich aufgearbeiteten und vom Künstler autorisierten technischen Angaben sowie einem detaillierten Ausstellungs- und Literaturverzeichnis stellte diese Publikation einen wichtigen Beitrag zur kunsthistorischen Forschung im Bereich Gegenwartskunst dar.

Ausstellungsbeginn: 18.11.2011         Ausstellungsende: 18.12.2011

Villa Böhm, Maximilianstraße 25 / Villenstraße 16 b
67433 Neustadt an der Weinstraße

Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag: 16.00 – 20.00 Uhr

Samstag und Sonntag: 11.00 – 13.00 und 15.00 – 18.00 Uhr

Zur Vernissage am
Freitag, 18. November 2011, 19.00 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde sehr herzlich ein.

Der Künstler ist anwesend.

Einführung:

Elvira Mann-Richter, Galerie Winter, Wiesbaden